„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
Wie antastbar die Würde des Menschen sowohl im Alltag als auch von Seiten staatlicher Gewalt ist, beweisen zahlreiche Ereignisse der Geschichte – Auschwitz, Vietnam, Kosovo, Irak – um nur einige zu nennen. Immer war es der Mensch, der von Angesicht zu Angesicht gegen seinesgleichen agierte.
Man sagt, nur bestimmte Charaktere könnten so handeln, aber wie kommt es dann, dass zum Teil ganze Gruppen jegliche Moralität über Bord werfen, wie beispielsweise in der Reichspogromnacht von 1938? Oder verbindet vielleicht auch diese eine gemeinsame Psychologie, ein gemeinsamer Hintergrund, wie z.B. der nationale Wunsch nach deutscher Vorherrschaft in Europa zur Zeit Hitlers.
Kann man mit Sicherheit von sich selbst behaupten, auch in einer extremen Stresssituation nicht wie die „schwarzen Schafe“ (Zitat G.W. Bush) von Abu Ghraib, laut Presse alle liebende Familienväter, zu handeln?
Der Holocaust ist wahrscheinlich der tiefste Abgrund in der Geschichte der Menschheit. Er führt uns die Monstrosität, zu der ein Mensch fähig sein kann, vor Augen. Es heißt, angesichts von Auschwitz versage die Sprache. Literaten, Dichter und Philosophen gehen von einer neuen Zeitrechnung aus: der Zeit nach Auschwitz. Aber weder Sprachlosigkeit noch Kategorisierung helfen uns, wenn es darum geht, die Schwellen der Schienen wahrzunehmen, die nach Auschwitz führten und führen. Es gibt kein danach und kein vorbei. Wir müssen über Abgründe in jedem von uns sprechen, wollen wir dafür einstehen, dass sich Auschwitz nicht wiederholt.
Daher beschäftigen wir uns auf dieser Seite mit der Geschichte Auschwitz und versuchen auch die Menschen, die hinter den Gräueltaten stehen, zu durchleuchten, um vielleicht eine Antwort zu finden auf die Frage, wie ein Mensch zu solch menschenunwürdigen Handlungen fähig sein kann – auch heute.
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