Rassismus unter Jugendlichen
 
     
 

Die Frage, die heute vielfach gestellt wird ist, wie ist das heute mit der Jugend. Ist Rassismus für sie ein großes Thema? Die Frage ist, haben Kinder es leichter, genauso schwer oder schwerer als Erwachsene, wenn sie „Fremde“ in einem anderen Land sind? Der Ausländeranteil an deutschen Schulen ist in den letzten Jahren relativ gleich geblieben, dennoch fragt man sich natürlich, wie sich diese Menschen in der Bundesrepublik fühlen.

Ist Rassismus unter Jugendlichen immer noch ein so großes Problem, wie es früher war? Fühlen sich nicht auch deutsche Kinder in Deutschland teilweise als Ausländer? Und wie verhalten sich Kinder untereinander? Gibt es da viel Streit, weil sie vielleicht anders sind? Oder klappt das besser, weil Kinder meistens noch keine Vorurteile haben? Dies sind einige der Fragen, die am häufigsten gestellt werden. Ich will nun versuchen ein wenig die Situation von Kindern im Ausland zu beschreiben.

„Die Situation auf dem Schulhof. Es treffen zwei verschieden Gruppen aufeinander. Die eine Gruppe besteht aus Deutschen, die andere aus Türken. Früher haben vielleicht diese Kinder alle zusammen gespielt, doch jetzt, wo sie die Schule gewechselt haben und mit älteren konfrontiert worden sind, haben sie auf einmal ein anderes Bild bekommen. Sie sind etwas anderes und kommen mit Deutschen ja nicht klar. Auf einmal gibt es Stress untereinander und man redet nicht mehr vernünftig, sondern sieht alles, was die anderen machen, als falsch an. In diesen Situationen kann eigentlich niemand irgendetwas dagegen tun. Alle hetzen sich gegenseitig auf und daraus wir dann richtiger Hass. Oftmals weiß keiner mehr, wie das Ganze begonnen hat.

So eine Situation ist keine Seltenheit. Die Kinder lernen schon im frühen Alter, dass „Ausländer“ nicht gut sind und dass man sich nicht mit ihnen anfreunden sollte. Die wenigsten kommen aus diesem Kreislauf heraus, weil sie sich ja auch „ihren Leuten“ zugehörig fühlen wollen. Viele der Kinder bekommen auch von klein auf die Meinung ihrer Eltern mit und kaum jemand sagt etwas gegen die eigenen Eltern. Die Meinung seiner Eltern ist einem ja meist heilig und wenn man immer nur deren Meinung hört, dann nimmt man sie meist auch an. Viele Kinder wissen noch gar nicht, was sie da sagen, aber sie reden das nach, was sie hören und das provoziert Vorurteile sowie einen unterschwelligen „Hass“. Oft werden sich Kinder dieses Hasses erst bewusst, wenn es Streit gibt. Dann auf einmal passt alles zusammen und die andere Person ist ganz schlimm.

Ich denke, Rassismus bei Jugendlichen findet häufig nur statt, weil es schon den „Ausländerhass“ gibt und man sich selten ohne Vorurteile kennen lernt. Wenn es nicht so viele Vorurteile gäbe, die ja wirklich jeder hat, dann würde es viel weniger Streit zwischen Deutschen und Ausländern geben.

Die Jugend greift nur das auf, was ihnen ihre Eltern vor machen. Und wenn man sich die Frage stellt, warum es oft so viel Stress zwischen Jugendlichen gibt, dann muss man sich eigentlich stattdessen die Frage stellen, wie die Eltern zu „Ausländern“, bzw. „Leuten, die anders sind“ stehen. Der größte Fehler ist, dass Kinder meist von vornherein lernen, dass andere schlecht sind. Es würde viel weniger Streit, Mobbing und Rassismus in jeder Art und Weise geben, wenn Kinder nicht beeinflusst würden.
 
Vorwort
Auschwitz – Daten
Auschwitz – Leben und Sterben in der Hölle
Ist Rassismus menschlich?
Rassismus und die neue Generation
Rassismus unter Jugendlichen
Die Gefahr der Gehorsamkeit
Folter im Irak und Gehorsamkeit
Thesen zu Auschwitz
Spaghetti für zwei?
Nachwort