Gründung des Lagers:
Nach dem Überfall auf Polen im September 1939 fand auf Befehl Hermann Görings eine Konferenz führender nationalsozialistischer Politiker statt. Auf dieser Wannsee-Konferenz wurde am 20.01.1942 die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen. Konkret verbarg sich hinter der fast steril anmutenden Formulierung die Logistik einer Todesmaschinerie zur Auslöschung aller Juden in Europa. Das Konzept sah die systematische Deportation der jüdischen Bevölkerung in die Vernichtungslager vor. Zweige der deutschen Industrie und der Forschung beteiligten sich gewinnbringend an der Umsetzung der Beschlüsse der Wannsee-Konferenz. Auschwitz, im heutigen Polen nahe Krakau gelegen, auf polnisch Oswiecim, galt als das größte Konzentrationslager. Es setzte sich aus drei Einzellagern zusammen:
• Das Stammlager, errichtet zwischen Mai und Juli 1940
• Auschwitz Birkenau, errichtet 1941/42 und
• Auschwitz Monowitz, 1941 als Zwangsarbeitslager errichtet.
Letzter Auslöser zur Gründung des Lagers war die Überfüllung der Gefängnisse durch die massenhaft festgenommenen Polen.
Ausbau des Lagers:
Nach Auschwitz wurden Menschen aus fast ganz Europa deportiert, allein im Stammlager erreichte die Zahl der Häftlinge zeitweise fast 20.000. Grund für den Ausbau des Lagers war vor allem die zentrale Lage im vom nationalsozialistischen Deutschland besetzten Europa. In Haupt- und Nebenlagern wurden ca. 400.000 Personen untergebracht und registriert. Im Jahre 1942 wurde Auschwitz zum Zentrum der Massenvernichtung der europäischen Juden. Die Häftlinge wurden anfangs selektiert. Wer von den SS-Ärzten als nicht arbeitsfähig angesehen wurde, wurde meist sofort in einer der vier als Duschen getarnten Gaskammern hingerichtet.
Befreiung:
Als sich 1944 die rote Armee dem KZ Auschwitz näherte, begann die SS mit der Evakuierung des Lagers und der Spurenbeseitigung der Verbrechen. 65.000 „arbeitsfähige“ Häftlinge wurden in Rüstungsbetriebe überstellt. Am 17. Januar 1945 schickte die SS etwa 56.000 Häftlinge auf den Todesmarsch in Richtung Westen, um die Befreiung durch die Rote Armee zu verhindern. Damit begann die Endphase der Evakuierung des Lagers. Dieser Marsch kostete nochmals etwa 11.000 Häftlingen das Leben. Am 26. Januar ließ die Lagerleitung das letzte Krematorium sprengen. Als das Lager am 27. Januar 1945 von der sowjetischen Armee befreit wurde, befanden sich dort noch ungefähr 7.500 kranke und erschöpfte Häftlinge. Von der Errichtung bis zur Befreiung des Lagers wurden mindestens 1,3 Millionen Menschen nach Auschwitz deportiert. Auf dem Gelände der beiden erhaltenen Lager, Birkenau und dem Stammlager, wurde 1947 das „Staatliche Museum Auschwitz Birkenau“ errichtet.
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