Folter im Irak
 
     
 

Folter im Irak Teil 1


In Abu Ghraib, dem ehemaligen Staatsgefängnis des Iraks, wurden ebenso wie in Kuba am Guantanamo Bay, dem Marine-Stützpunkt der US-Armee, irakische Häftlinge auf übelste Art und Weise misshandelt. Sowohl physisch als auch psychisch missbrauchten die Soldaten ihre „Untergebenen“.

Das Washingtoner National Security konnte nun nachweisen, dass die im Irak angewandten Foltertechniken jenen ähneln, die im Kubark-Handbuch aus dem Jahr 1963 beschrieben werden. Dieses Folterhanduch, das seit damals fester Bestandteil des Lehrplans in US-Militärakademien war, beruft sich auf die Erfahrungen aus dem Vietnam-Krieg; dort haben die Verhöre oft bei Flügen stattgefunden, wobei den Gefangenen angedroht wurde, sie aus dem Hubschrauber zu stoßen. Auch die Androhung von Elektroschocks gehörte zu den gängigen Mitteln. „Denn die Androhung von Zwangsmaßnahmen“, wie es im Kubark-Handbuch heißt, „schwächt oder zerstört den Widerstand des zu verhörenden Gefangenen gemeinhin effektiver als die Zwangsmaßnahme selber. Die Androhung von Schmerzen zum Beispiel macht mehr Angst als der unmittelbar empfundene Schmerz.“ In dem Handbuch heißt es weiter: „Die Individualität eines Menschen stützt sich maßgeblich auf sein alltägliches Umfeld, Gewohnheiten oder soziale Kontakte. Um eine zu verhörende Person gefügig zu machen, müssen diese Faktoren gestört werden.“



Genau diese Praktiken tauchten auch im Irak auf und nun stellt sich einem die Frage, weshalb die Soldaten zu solch unmenschlichen Mitteln fähig waren, warum sie so skrupellos handelten. Vor Gericht plädierten die Anwälte oft auf Freispruch, da die Soldaten „nur“ Befehle befolgt hätten. Aber ist letztlich nicht jeder selbst für sein Handeln verantwortlich? Dieser Ansicht waren zumindest die Richter, denn die Angeklagten wurden größtenteils für schuldig befunden, nicht zuletzt, weil sie gegen die „Genfer Konventionen“(LINK) verstoßen haben. Außerdem ist das Folterverbot in Artikel 5 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung, in Artikel 7 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte und in dem UN-übereinkommen gegen Folter verankert.

Es existieren viele Theorien darüber, weshalb Menschen anfangen, andere zu misshandeln. Psychologen sagen, dass jeder Mensch ein angeborenes, genetisch bestimmtes Aggressionspotential besitzt, was ja auch sehr wichtig ist. Denn jeder Mensch muss dazu fähig sein, sich zu wehren; sowohl verbal als auch körperlich. Bei einigen Menschen fällt das Aggressionspotential niedriger aus, bei anderen höher. Dies wird durch verschiedene Aspekte im Leben beeinflusst. Wenn ein Mensch nicht viele Enttäuschungen erleben musste, wenn in seinem Leben also das meiste so verlief, wie er es sich wünschte, dann stauen sich bei ihm nicht so viel Frust und Aggressionen auf, wie bei einem Menschen, der kaum Liebe erfahren hat und stark vom rechten Weg abgekommen ist.

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Vorwort
Auschwitz – Daten
Auschwitz – Leben und Sterben in der Hölle
Ist Rassismus menschlich?
Rassismus und die neue Generation
Rassismus unter Jugendlichen
Die Gefahr der Gehorsamkeit
Folter im Irak und Gehorsamkeit
Thesen zu Auschwitz
Spaghetti für zwei?
Nachwort
Impressum