Folter im Irak und Gehorsamkeit
 
     
 

Folter im Irak Teil 2



Laut Psychologen wurde festgestellt, dass durch derartige negative Erfahrungen in Kindheitsjahren ein innerer Schutzmechanismus entwickelt wird, der verhindert, dass man Gefühle an sich heranlässt, um nicht verletzt zu werden. Dies wäre eine mögliche Erklärung dafür, weshalb die Soldaten psychisch und moralisch mit solchen Taten fertig werden konnten. Doch selbstverständlich gilt dieses Argument nur für einen Bruchteil der Beteiligten.

Laut Psychologen wurde festgestellt, dass durch derartige negative Erfahrungen in Kindheitsjahren ein innerer Schutzmechanismus entwickelt wird, der verhindert, dass man Gefühle an sich heranlässt, um nicht verletzt zu werden. Dies wäre eine mögliche Erklärung dafür, weshalb die Soldaten psychisch und moralisch mit solchen Taten fertig werden konnten. Doch selbstverständlich gilt dieses Argument nur für einen Bruchteil der Beteiligten.

In Interviews antworteten viele Soldaten auf die Frage, warum sie die Häftlinge gefoltert hätten, mit den Worten: „Als ich in das Gefängnis versetzt worden bin, wurden sie bereits gefoltert. Ich fühlte mich dazu verpflichtet und wollte nicht selbst zum Opfer werden.“ Diese Soldaten hatten offensichtlich Angst vor ihren Vorgesetzten, die ihnen Befehl zum Foltern gegeben haben. Denn wer einen Befehl verweigert, bricht den Eid, auf den er Schwur geleistet hat und wird unter hoher Wahrscheinlichkeit vors Militärgericht gestellt. Oftmals hatten die Soldaten jedoch auch davor Angst, vor den anderen Soldaten als „Weichei“ zu gelten; es herrschte starker Gruppenzwang.

Im Leben ist es nun einmal leider so, dass der Mensch das tut, was die Mehrheit tut und dieses dann auch als das Richtige akzeptiert. Einige gaben zu, dass es ihnen nur um sich selbst gegangen wäre, dass sie nur ihre eigene Haut retten wollten. Oft wird von Soldaten auch gesagt, dass sie sich den Gefangenen gegenüber ganz einfach überlegen gefühlt hätten und da sie sie zum Reden bringen sollten, hätten sie keine Lust gehabt, sich lange mit ihnen zu beschäftigen. „Wir geben uns hier doch nicht lange mit denen ab. Wenn die nicht kooperieren, machen wir sie fertig.“, sagte einer. Die Soldaten nutzten also ihre Macht aus, fühlten sich dann stärker.

Doch handelten diese Soldaten wirklich nur aus Faulheit?
War das ihr Beweggrund oder hatten sie andere Gründe?

Jeder Mensch ist ein Individuum und handelt aus verschiedenen Gründen auf andere Art und Weise. Wir kennen nicht die Geschichte jedes einzelnen Soldaten und so werden wir wahrscheinlich in den wenigsten Fällen die Frage nach dem „Warum“ beantworten können. Letztendlich kann man nicht ganz klären, weshalb Dinge wie im Irak schon oft passieren mussten, immer noch passieren und vielleicht auch niemals aufhören werden.

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Vorwort
Auschwitz – Daten
Auschwitz – Leben und Sterben in der Hölle
Ist Rassismus menschlich?
Rassismus und die neue Generation
Rassismus unter Jugendlichen
Die Gefahr der Gehorsamkeit
Folter im Irak und Gehorsamkeit
Thesen zu Auschwitz
Spaghetti für zwei?
Nachwort
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