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Gegner der Euthanasie :


 

Gegner des Nationalsozialistischen Regimes gab es einige. Besonders gläubige Menschen, die den ethisch korrekten Vorstellungen des Lebens und des Sterbens zugetan waren, äußerten sich scharf gegen die angewandte „Sterbehilfe“, der Euthanasie.

So verurteilte der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, in mehreren Predigten die nationalsozialistische Terrorherrschaft und geißelte die als "Euthanasie" bekannt gewordenen Massentötungen als vorsätzlichen Mord. Als diese Mordaktion die Heil- und Pflegeanstalten in Westfalen erreichte, wandte Galen sich in einer stark beachteten Predigt am 3. August 1941 gegen die als "Gewährung des Gnadentods" verbrämte Massentötung und erstattete Anzeige nach Paragraph 211 des Strafgesetzbuches.

Britische Flugzeuge warfen Flugblätter mit Auszügen der "Euthanasie-Predigt" ab, und auch Mitschriften anderer Predigten Galens gingen von Hand zu Hand. Während die NS-Machthaber vor einer Festnahme des populären Bischofs zurückschreckten, wurde der Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg , der als einer von wenigen auch gegen die Deportation von Juden aufgetreten war, verhaftet. Er verstarb am 5. November 1943 auf dem Weg in das Konzentrationslager (KZ) Dachau.

In der evangelischen Kirche war der Dahlemer Pfarrer Martin Niemöller einer der konsequentesten NS-Gegner. Er gründete im September 1933 den Pfarrer-Notbund, der Anfang 1934 rund 7.000 Mitglieder zählte und gegen die Einführung des "Arierparagraphen" in Kirchenämter und die Entlassung von Geistlichen "jüdischer Herkunft" protestierte. Eine christliche Gesinnung führte auch den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer in den Widerstand.

Nach Beginn des
Zweiten Weltkriegs unterhielt er enge Kontakte zur militärischen Opposition um Admiral Wilhelm Canaris und Hans Oster und wurde am 9. April 1945 gemeinsam mit diesen im KZ Flossenbürg erschossen.