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Der zweite Weltkrieg war die größte Katastrophe in der Geschichte der Menschheit +++ KRIEG-nichts als unermessliches Leid +++ 60 Mio. Tote +++ 13 Mio. Tote durch NS-Verbrechen +++ 6 Mio. ermordete Juden +++

Täterbeispiel Adolf Eichmann

Adolf Eichmann wurde 1906 als Ältester von acht Kindern geboren. Da seine Mutter früh starb, wurde er nur von seinem äußerst strengen Vater erzogen. Dieser legte sehr viel Wert auf Gehorsam und verteilte oft Strafen, wenn er mit seinem ältesten Sohn nicht zufrieden war. Adolf Eichmann sah seinen Vater als absolute Autorität an und machte sich selbst Vorwürfe, wenn er seinen Vater enttäuschen musste.

Nachdem er als Einziger der acht Kinder nicht das Abitur bestand, wurde Eichmann Vertreter für eine Benzingesellschaft. Aufgrund der Wirtschaftskrise wurde er dort entlassen. Deshalb ging er zur SS und trat der NSDAP bei. Er wurde Referent für jüdische Fragen im Hauptamt des Sicherheitsdienstes in Berlin und Chef der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien und in Prag. Außerdem übernahm er im Jahre 1938 die Leitung des Judenreferats im Reichssicherheitshauptamt.

Nach der Wannsekonferenz war Eichmann dafür verantwortlich Juden in Konzentrationslager zu deportieren und Eisenbahnzüge bereitzustellen. Aufgrund mehrerer Besuche der Konzentrationslager kannte Eichmann die dortigen Verhältnisse und konnte somit sehr gut beurteilen, welche Folgen seine Tätigkeit für Millionen von Menschen haben wird.

Bei Kriegsende tauchte Adolf Eichmann mit seiner Familie in Südamerika unter. Doch er wurde 1960 von dem Israelischen Geheimdienst in Argentinien aufgespürt und nach Israel entführt. Dort wurde er 1961 vor Gericht gestellt und wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen das jüdische Volk nach einer Berufungsverhandlung zum Tode verurteilt. Seine Leiche wurde verbrannt und die Asche über dem Mittelmeer verstreut.

In zahllosen Verhören hat Adolf Eichmann einen tiefen Einblick in seine Psyche gegeben.*) Er hat selbst angegeben, dass er seine Erfüllung darin fand, stur Gehorsam zu leisten. Über die gegebenen Befehle hat er nicht nachgedacht. Außerdem lag die Verantwortung, seiner Meinung nach, völlig bei den Befehlsgebern und die Ausführung hatte mit seinem Gewissen nichts zu tun. Die einzige Schuld, die er zugab, war die Beihilfe.


*) Heinar Kipphardt hat aus den Protokollen dieser Verhöre das Theaterstück "Bruder Eichmann" geschrieben.

von Belinda Götz

Quellen: Unterichtsmaterialien
Bildquelle: www.shoa.de/sc/eichmann.html
Mit freundlicher Genehmigung von www.shoa.de




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