Vorwort
die Entstehung
den Alltag
den Aufbau
die Nutzung
Opfer
Bekannt Betroffene
Zahl der Opfer
Täter
Fluchtversuche
Evakuierung und Befreiung
Nach dem Krieg
KZ Gedenkstätte Auschwitz
60. Jahrestag der Befreiung
Schlusswort
Buchtipps
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Die Macher
 
 




Die Fluchtversuche

Ca. 300 Häftlingen gelang die Flucht in die Freiheit. 500 davon würden erwischt und im schlimmsten Fall mit dem Tod bestraft.

Der erste Fall spielte sich wahrscheinlich im Februar 1943 vor Bunker 2 ab: Ein junger unbekannter Mann, der aus dem Ghetto Bialystok deportiert wurde, verwundete einige SS-Posten mit Messern und wurde schließlich beim Versuch zu flüchten erschossen.

Am 23. Oktober 1943 handelte sich bei der Attentäterin um eine junge, polnische Tänzerin namens Lola Horowitz oder Franziska Mann. Lola Harowitz die mit etwa 2500 weiteren polnischen Juden vom Hotel Polski in Warschau als Geisel und Austauschhäftling in das als „Sonderlager“ bezeichnete Familienlager nach Berger- Belsen deportiert und von dort am 21. Oktober 1943 mit etwa 1750 Männern, Frauen und Kindern des Warschauer Transport in das Konzentrationslager Auschwitz geschickt wurde, wo sie alle vergast werden sollten. Diesen Menschen wurde eine Reise in ein Lager bei Dresden vorgetäuscht, so dass es bereits nach der Ankunft einen ersten Aufruhr auf der Selektionsrampe gab. Danach beeilte sich die SS, die Häftlinge etappenweise mit Lastern auf das Krematioriumsgelände zu bringen und nach Frauen und Männern auf die Krematorien I und II einzuteilen. Nach den Schüssen der Attentäterin, begannen weitere Frauen mit Flaschen und anderen Gegenständen nach SS-Posten zu werfen. Dies hatte dein Massaker an den noch nicht in der Gaskammer befindlichen Opfer zur folge und führten den anwesenden Sonderkommando- Häftlingen, die in der Situation selbst nur knapp den Tod entgingen, vor Augen, dass bestenfalls auch die Täter Verluste hinnehmen mussten, aber das von den „ Endlösern “ beschlossene Schicksal der Opfer, nämlich ihre restlose Ermordung, nicht verhindert werden konnten.

Weitere drei Fälle fanden während der so genannten Ungarn-Aktion am 25. und 28. Mai 1944, sowie im Juni 1944 statt und bestrafen Fluchtversuche auf dem Gelände von Krematorium IV, sowie den Ausbruch ungarischer Juden aus einer unzureichend verschlossenen Räumungstür einer Gaskammer in Krematorium IV.

Strafe für Fluchtversuche Fluchtversuche wurden als der gröbste Verstoß gegen die Lagerordung gewertet. Sie hatten nicht nur den meist langsamen und schmerzvollen Tod des Flüchtlings - sofern er nicht auf der Flucht erschossen wurde - zur Folge , sondern auch die Bestrafung des ganzen Blocks. Je nachdem, ob er gefangen werden konnte oder die Flucht gelang, wurden Kollektivstrafen von Appellen bis zur Hinrichtung der gesamten Baracke angesetzt. Den eingefangenen Flüchtling folterte man so lange, bis er seine Fluchthelfer verriet. Anschließend wurde er öffentlich erhängt, erschossen oder zu Tode gequält. Ein Beispiel ist die misslungene Flucht eines „Asozialen“. Er wurde in eine kleine Kiste gepfercht, die vorne mit Stacheldraht bespannt war. Zusätzlich schlug man Nägel in die Kiste, die dem Opfer bei jeder kleinsten Bewegung ins Fleisch drangen. Seine unmenschlichen Schreie hallten vier Tage über den Appellplatz. Schließlich erlöste man ihn mit einer Phenolspritze. Oft musste das ganze Lager dabei zusehen, was als Abschreckung diente. Die berühmteste Geschichte in Verbindung mit der Bestrafung Flüchtiger ist der Märtyrertod von Pater Maximilian Kolbe. Ein Mann aus seiner Kompanie wurde zum Hungertod im Bunker verurteilt , als Vergeltung für die Flucht eines Mithäftlings. Kolbe stellte sich selbst als Ersatz zu Verfügung. Er hungerte fünf tage lang, bis er schließlich mit der Giftspritze getötet wurde. Er tat dies im Bewusstsein, dass seine Entscheidung seinen Tod zur Folge haben würde. So rettete er dem Mann das Leben. Heute wird in der Hungerzelle des Maximilian Kolbe seiner Selbstlosigkeit gedacht. Die Zelle ist altargleich mit Kerzen geschmückt.