Diese Behauptung kann sich auf nichts, noch nicht einmal auf verdrehte Fakten stützen.

Es gab eine Menge Ärzte und Firmen, die gerne und ohne Skrupel auf die reichlich vorhandenen "menschlichen Versuchskaninchen" zurückgriffen. Die KZ-Insassen mussten ja sowieso sterben, warum sollten sie also nicht noch vorher einen positiven Beitrag leisten, außerdem starben auch deutsche Soldaten an der Front, warum sollte es den Häftlingen besser gehen.

Hier einige Beispiele von "Gräuelmärchen":

Prof. Dr. Clauberg war in Auschwitz und Ravensbrück tätig, wo er Sterilisationsexperimente an weiblichen Häftlingen vornahm. In der Regel spritzte er ätzende Flüssigkeiten in den Genitalbereich seiner Opfer.

Der Gedanke, dass man die Arbeit der "Untermenschen" noch intensiv ausnutzen sollte, ohne ihnen Gelegenheit zu schaffen, sich fortzupflanzen, war bei Nazi-Ärzten sehr populär. Diese Versuche waren also keine sadistischen Einzelentgleisungen, sondern entsprangen direkt der Nazi-Ideologie.

Dr. Rascher führte im Auftrag von SS und Luftwaffe in Dachau Versuche mit Unterdruck und Unterkühlung durch. In einem Brief vom 5.4.1942 beschreibt er in einem Zwischenbericht an Himmler ein Unterdruckexperiment:

"Es handelte sich um einen Dauerversuch ohne Sauerstoff in 12 km Höhe bei einem 37jährigen Juden in gutem Allgemeinzustand. Die Atmung hielt bis 30 Minuten an.
Bei 4 Minuten begann VP zu schwitzen und mit dem Kopf zu wackeln. Bei 5 Minuten traten Krämpfe auf, zwischen 6 und 10 Minuten wurde die Atmung schneller, VP bewußtlos, von 11 Minuten bis 30 Minuten verlangsamte sich die Atmung bis 3 Atemzüge pro Minute, um dann ganz aufzuhören. Zwischendurch trat stärkste Cyanose auf, außerdem Schaum vor dem Mund. In 5minütlichen Abständen wurde EKG in 3 Abteilungen geschrieben. Nach Aussetzung der Atmung wurde ununterbrochen EKG bis zum völligen Aussetzen der Herzaktion geschrieben. Anschließend, etwa 1/2 Stunde nach Aufhören der Atmung, Beginn der Sektion."

Über die Unterkühlungsexperimente Raschers sind ausführliche Berichte eines Gefangenen erhalten, der als Hilfskraft eingesetzt wurde. Darunter befindet sich auch die Aussage über das grauenvolle Sterben zweier sowjetischer Offiziere, die in stundenlangen Qualen, ohne Narkose den Tod erlitten.

Etwa 300 Personen wurden zu diesen Experimenten gezwungen, 80-90 Prozent überlebten sie nicht.

Es bleibt noch zu erwähnen, dass alle diese "Forschungsarbeiten" - trotz des rücksichtslosen Sadismus bei den Experimenten - praktisch ohne Ergebnis blieben, sieht man einmal von solch sensationellen Ratschlägen, wie sie in Raschers "Merkblatt für das Verhalten der Truppe bei großer Kälte" zu finden sind, ab. Dort waren so hilfreiche Hinweise wie: "Die beste Abwehr gegen Kälte ist die langsame, zweckmäßige Gewöhnung an dieselbe", oder die Empfehlung feuchte Socken "nach Möglichkeit sofort zu wechseln".


In Auschwitz war ebenfalls Josef Mengele tätig, der vor allem mit Zwillingen experimentierte, um die Geburtenrate verdoppeln zu können. Dr. Nyiszli, ein Mengele als Gehilfe zugewiesener Häftling, hat seinen Chef einmal gefragt: "Wann hört all diese Vernichtung einmal auf?" Mengele antwortete: "Mein Freund! Es geht immer weiter, immer weiter!"

Zu einem der wohl schrecklichsten Experimente von Mengele gehört die künstliche Schaffung Siamesischer Zwillinge. Den Kindern wurde von Mengele der Rücken geöffnet. An dieser Stelle wurden sie dann zusammengenäht. Die Kinder litten unsagbare physische und psychische Schmerzen und konnten erst nach einer Nacht von ihrer Mutter durch ein Gift, welches Barackengenossinnen organisierten, erlöst werden.

Es bleibt noch zu erwähnen, dass derartige Mediziner in Heinrich Himmler einen interessierten Beobachter fanden, der sich regelmäßig unterrichten ließ und durch Vollmachten dafür sorgte, dass das benötigte "Versuchsmaterial" stets zur Verfügung stand. Über alle Versuche gibt es ausführliche Berichte. U.a. bestand eine rege Korrespondenz zwischen Rascher und Himmler.

Insgesamt gab es 70 verschiedene "Forschungs"-Projekte. Nachweisbar waren 7.000 Menschen gezwungen, sich diesen Experimenten auszusetzen, die tatsächliche Zahl liegt weit höher.

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